30. April 2025

Daten für das MINT-Netzwerk zum Sprechen bringen

Ob Mailing, Webseite oder Präsentation – mit (passenden) Zahlen können Netzwerkkoordinierende die Relevanz des MINT-Netzwerkes belegen und beispielsweise um Unterstützung und Förderungen aus Wirtschaft und Politik werben. Im MINT-DataLab finden sie passende Statistiken und zeigen anhand dieser Zahlen Bedarfe auf, können Projekte und Maßnahmen begründen sowie die Relevanz der Netzwerkarbeit und -wirkung verdeutlichen.

Das MINT-DataLab im Einsatz für MINT-Netzwerke

Katharina Brunner aus dem Team von MINTvernetzt hat das MINT-DataLab für die Alumni-Netzwerke aus dem IHK-Lehrgang und der MINT-Qualitätsoffensive vorgestellt. Dieses Tool bereitet Daten und statistische Kennzahlen rund um MINT auf, fasst Zahlen aus einzelnen Themenkomplexen in Kurzanalysen zusammen und ordnet sie inhaltlich ein. Diese MINT-Datengrundlage bündelt und visualisiert Daten und Statistiken, die die Netzwerkkoordinierenden frei zugänglich für ihre Bedarfe nutzen können – für Berichte und Präsentationen, aber auch für (Förder-)Anträge und die Konzeption von Angeboten. Im Alumni-Austausch wurde die Wichtigkeit hervorgehoben, die Wirksamkeit der eigenen (Netzwerk-)Arbeit mit Daten zu belegen. MINT-Daten unterstützen Entscheidungsprozesse für oder gegen MINT und dienen als Argumentation für Trägereinrichtungen oder politische Vertretungen. In der Austauschrunde wurden vor allem MINT-Daten für außerschulische Bildungsangebote gesucht, für das Erreichen der verschiedenen Zielgruppen sowie für die Berufs- und Studienorientierung.

„Statistik macht einen Knoten in mein Gehirn.“

So lautet eine Rückmeldung aus den Alumni-Netzwerken auf die Frage, was die Koordinierenden an der Nutzung von Daten in der Netzwerkarbeit hindert. Neben passenden Indikatoren fehlt es an der Zeit für die Recherche sowie an Kenntnissen zur Datenerhebung und -auswertung. Katharina Brunner konnte anhand eines Beispiels verdeutlichen, wie Problemstellungen formuliert und Lösungswege aufgezeigt werden können.

Wenn Fachkräfte in MINT-Berufen fehlen und sich der Mangel durch die demografische Lage verschlechtert, müssen mehr MINT-Fachkräfte gewonnen und der MINT-Nachwuchs gefördert werden. Das MINT-DataLab kann diesen Mangel basierend auf der Fachkräfte-Engpassanalyse und der Beschäftigten-Statistik nach Altersgruppen belegen. Beides sind Statistiken der Bundesagentur für Arbeit. Berechnungen von Zukunftsszenarien der MINT-Fachkräfteentwicklung des IW Köln für MINTvernetzt zeigen dazu: Der stärkste Wirkhebel, um die Zahl der MINT-Fachkräfte langfristig zu erhöhen, ist die MINT-Nachwuchsförderung. Denn wenn wir jetzt nicht in den MINT-Nachwuchs investieren, wird die Fachkräftelücke noch größer.

Mit Daten, Fakten und einer Story überzeugen

Wer weitere Fakten zu verschiedenen Themen der MINT-Bildung sucht, kann auch bei dem Projekt MesH_MINT unter der Rubrik „10 Fakten – Wissen für die Praxis“ fündig werden, so Katharina Brunner. Hilfreich und wichtig ist auch ihr Hinweis auf Storytelling, wenn die MINT-Daten anhand einer mitreißenden Geschichte erzählt und so Botschaften vermittelt sowie Emotionen ausgelöst werden.

Das MINT-DataLab wird kontinuierlich weiterentwickelt: So sollen Zahlen aus dem schulischen Bereich erweitert und weitere Kurzanalysen erstellt werden. Der Wunschzettel wurde aus den Alumni-Netzwerken noch um Zahlen zu Lehrkräften in MINT sowie MINT-Angeboten im Freizeitbereich ergänzt. Und die Teilnehmerin aus Österreich lobt die Datenaufbereitung und wünscht sich eine entsprechende Datensammlung für das Nachbarland. MINTvernetzt bietet regelmäßig Austauschformate sowie individuelle Beratung zum MINT-DataLab an. Und vielleicht geht es dann noch anderen so wie einer Netzwerkkoordinatorin aus der dieser Runde: „Kaum zu glauben…Statistik hat mich gefangen.“