20. November 2024

Jahresausklang in den Netzwerken der MINT-Regionen und der Fachkräftesicherung

Gelebte Vernetzung und geteilte Erfahrungen im Alumni-Austausch

Informativ und engagiert statt rückblickend und besinnlich, so lässt sich der letzte Austausch der Absolventinnen und Absolventen unseres IHK-Lehrgang für Netzwerkkoordinierende beschreiben.

Region + Zukunft = Zukunftsregion?!

Zum Auftakt stellte der Kollege einer Absolventin die Zukunftsregion JadeBay vor – ein Programm mit Schnittmengen zu den regionalen Netzwerken für die MINT-Bildung und denen der Fachkräftesicherung aus der Alumni-Runde. Das Multifondsprogramm in Niedersachsen setzt mit EFRE- und ESF+-Mitteln auf sieben verschiedene Handlungsfelder wie Innovation und Arbeitswelt, über Freizeit und Kultur, Teilhabe und Gesundheit bis zu Artenvielfalt und Umweltschutz. So werden hier „Frühzeitige und andauernde Erfahrungen in MINT für eine nachhaltige Zukunft“ im Rahmen der Zukunftsregion unterstützt.

Berufsorientierung – Erfahrungswerte aus den Netzwerken

Im nächsten Teil folgte ein Rückblick auf die Praktikumswoche im Oldenburger Münsterland mit der Frage, wie junge Menschen motiviert werden können, sich außerhalb der Schulzeiten für Angebote der Berufsorientierung anzumelden und dann auch daran teilzunehmen. Hier gab es verschiedene Beispiele und Erfahrungswerte aus anderen Netzwerken: Lehrkräfte einbinden, die ausgewählten Schülerinnen und Schülern passende Angebote vorschlagen. Urkunden oder Teilnahmebescheinigungen erstellen, die die Bewerbungsunterlagen bereichern. Auch an außerschulischen Lernorten wie Jugendhäusern und Vereinen für Berufe werben, um möglichst vielfältige Wege der Ansprache zu nutzen – so vielfältig wie die Jugendlichen selbst.
So gibt es mit den Jugendunternehmenswerkstätten in Thüringen ein nachahmenswertes Konzept, das wir bereits in einem MINT:Webinar vorgestellt haben. Weitere Angebote in Thüringen umfassen die Messe Handwerk all-in 2024 oder den Tag der offenen Tür mit Industry intouch. Aus einem zdi-Netzwerk wurde auf das „be smart“-Projekt für den Übergang von der Schule in den Beruf hingewiesen, ebenso auf die Azubi Vibes-Messe und den Maus-Türöffnertag, an dem nicht nur Museen, sondern auch Unternehmen ihre Türen öffnen. Bei den „KURSZukunft“-Partnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen werden Unterrichtsthemen auch in Unternehmen bearbeitet, sodass kein Unterricht für die Berufsorientierung ausfällt.
Ein konkreter Arbeitsauftrag für die Jugendlichen, Anleitung sowie Wertschätzung auf Augenhöhe und Projektergebnisse zum Mitnehmen – so lauten die Tipps aus der Runde. Jedes Angebot zum Kennenlernen und Ausprobieren von Berufsfeldern ist wichtig, denn es „ist ja auch schon mal nicht schlecht, wenn man weiß, was man NICHT machen möchte“, so eine Teilnehmerin.


Abschließend reichte die Zeit noch für einen Hinweis auf die Bildungskommunen, die bei dem Treffen der MINT-Cluster vor zwei Wochen in Bonn vorgestellt wurden. Hier könnten sich Synergien in den Bereichen Ganztag und Berufsförderung ergeben – und möglicherweise finanzielle Ressourcen für die Verstetigung der MINT-Netzwerke.

Für das nächste Treffen im Januar 2025 sind die ersten Themen gesetzt – das Alumni-Netzwerk geht damit ins fünfte Jahr!