12. November 2024
MINT-Nachwuchs finden und alle Zielgruppen erreichen
Wie Netzwerkkoordinierende auch bislang unterrepräsentierte Zielgruppen erreichen: Präsentation der Ergebnisse
Mit unserer Ausschreibung „MINT-Regionen wirken!“ haben wir in diesem Jahr unter dem Motto „Alle erreichen!“ gefragt, wie auch Zielgruppen, die bisher unterrepräsentiert sind in MINT-Bildungsangeboten, erfolgreich angesprochen und eingebunden werden können. In unserem Community Call und bei den MINT-Aktionstagen haben wir die Ergebnisse vorgestellt.
„Viel mit den Händen machen. Und ein Endprodukt zum Präsentieren und Mitnehmen.“
Zunächst kamen die fünf ausgezeichneten Koordinierenden zu Wort und berichteten von ihren Praxisbeispielen: Bei MINTinside wird getüftelt, gesammelt und geklebt und dabei immer wieder Neues ausprobiert, seit Koordinatorin Katrin Haltermann den MINTinsider Sammelpass eingeführt hat. Koordinator Milan Zeidler aus dem zdi-Netzwerk MINT.REgio stellte MINT.trifft.Sprache vor, wo sogenannte Seiteneinsteiger in der Schule beim Werkeln auch Deutsch erlernen. Unter dem Motto „MINT-Berufe erlebbar machen“ hat Koordinatorin Katharina Baarhs vom zdi-Netzwerk cLEVer zweitägige Workshops für Hauptschulen entwickelt, in denen die Jugendlichen MINT-Berufe vom Malen und Lackieren bis zum Game Design ausprobieren. Bei MINTplus an der TH Bingen wird im Klassenverband gelötet und getüftelt – mit Azubis als Role Models, so die Idee von Koordinatorin Maria Müller. Und in Friedrichshafen initiierte Koordinatorin Kathrin Hopkins Tandems aus verschiedenen Institutionen zu Themen wie Musik und Technik, um Kinder aus der Musikschule für die Wissenswerkstatt und umgekehrt zu begeistern.
Von kleinen Ideen und größeren Konzepten zu überzeugender Wirkung: Es gibt viele bunte Wege, um alle Zielgruppen zu erreichen. Die Koordinierenden sind sich einig: Der Zugang zum Angebot sollte niedrigschwellig sein, die Zielgruppe aktiv eingebunden werden. Hilfreich sind viel Praxis sowie schnelle Erfolgserlebnisse, um nur einige Tipps zum Nachmachen zu nennen.
Helfende Hände, besondere Orte, spannende Angebote und neue Wege der Ansprache
Bei den MINT-Aktionstagen haben wir neben den ausgezeichneten Praxisbeispielen auch weitere Beiträge aus den MINT-Regionen vorgestellt: So können Role Models und helfende Hände den Zugang zu bislang unterrepräsentierten Zielgruppen erleichtern. Im empowerMINT-Angebot in Rosenheim werden beispielsweise Mädchen von Auszubildenden und Studierenden begleitet; in Krefeld unterstützen eine Cosplayerin und eine Modedesignerin im Kurs „Cosplay trifft Technik“. Neue Orte und besondere Räume werden in Freising bei Wissenschaft im Baumarkt oder mit der Experimentiertournee über die Dörfer in Nordthüringen erschlossen. Bei einem Palettenworkshop an einer Förderschule in Magdeburg oder dem MINEtest-Angebot in Krefeld zeigen sich die klugen Ideen hinter den spannenden Angeboten. Interkulturell geschulte Mitarbeitende im MakerSpace Mayen-Koblenz oder auch die mehrsprachigen Elternbriefe bei MAKEitREAL in Heilbronn belegen: „Alle erreichen!“ ist auch eine Frage der (An-)Sprache.
Im anschließenden Austausch zeigte sich, welche Zielgruppen bei den Teilnehmenden bislang unterrepräsentiert sind. Hier sind noch weitere gute Ideen gefragt. Ein Tipp zum Teilen aus der Runde ist der Verweis auf die Stiftung Lesen mit MINT-Büchertipps für die Grundschule. Eine Akteurin berichtete von einem Angebot, in dem einzelnen Kindern aus Büchern mit MINT-Inhalten vorgelesen wird, aber auch von Paketen zur Leseförderarbeit und forschendem Lernen an Schulen.
Bestimmt lassen sich aus den eingereichten Praxisbeispielen einige wertvolle Impulse und gute Ideen übernehmen, denn: Nachmachen ist ausdrücklich erlaubt.
Hier entlang zu den Ergebnissen von „MINT-Regionen wirken!“ mit der Übersicht und den Links zu allen eingereichten Beiträgen.
Download der Broschüre – gern schicken wir eine Printversion der Broschüre zu – eine Mail an bildung[at]koerber-stiftung.de mit Namen und Adresse genügt!