MINT-Regionen wirken!
Mit der Ausschreibung „MINT-Regionen wirken!“ zeichnen wir Beispiele vorbildlicher Netzwerkarbeit für die MINT-Bildung aus, die belegen, dass das gemeinsame Handeln den Unterschied macht! Die Ausschreibung steht unter jährlich wechselnden Themenschwerpunkten und würdigt wirkungsvolle Praxis zu den zentralen Herausforderungen in diesem Feld. Nachmachen ausdrücklich erlaubt!
Ausschreibung 2023: Kooperation!
2023 zeichnen wir unter dem Motto „Kooperation!“ MINT-Regionen in Deutschland aus, die durch kluge und innovative Netzwerkarbeit die Zusammenarbeit von schulischen und außerschulischen Akteur:innen in der MINT-Bildung erfolgreich befördert haben. MINT im Klassenzimmer und MINT an außerschulischen Lernorten – das sind zwei Welten, die zu oft unverbunden nebeneinanderstehen. Dabei steckt gerade in der intelligenten Verzahnung von Unterricht mit den Angeboten externer Partner großes Potenzial, um junge Menschen nachhaltig für diese Fächer zu begeistern. Wir wollen herausfinden: Was sind Erfolgsfaktoren, was sind Stolpersteine auf dem Weg zu gelingenden Kooperationen? Denn davon können wir alle lernen.
Let's MINT Reparierwerkstätten an Schulen
Der gemeinnützige Verein Let’s MINT wird seit 2011 getragen von Technikunternehmen aus den Regionen Osnabrück und dem Kreis Steinfurt bis zur Stadt Rheine. Seit 2016 hat der Verein an sechs Schulen Reparierwerkstätten eingerichtet, die Schüler:innen ab Klasse 7 langfristig den Zugang zu angewandten Erfahrungen mit MINT ermöglichen sollen. Finanziert und gefördert wurde das Projekt u. a. von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück, der Kreissparkasse Steinfurt und der Deutschen Postcode Lotterie.
„Es braucht die nachhaltige Beschäftigung mit MINT, um Begeisterung bei Schüler:innen zu entfachen.“
Netzwerkkoordinatorin Andrea Bornhütter-Kassen
Wie Reparierwerkstätten gelingen – die Tipps von Let’s MINT e. V.:
„Entscheidend ist das Zusammenwirken von Schulen und Unternehmen. Alle Beteiligten müssen bereit sein, etwas zu geben – teilweise sogar über ihren Schatten springen. Von den Unternehmen braucht es neben Personal und dem technischen Input auch Materialien. Es wäre für den Verein finanziell nicht darstellbar, alles selbst zu kaufen. Von den Schulen wiederum brauchen wir das Commitment der Schulleitung, Techniklehrkräfte zur Begleitung und einen Raum, obwohl wir natürlich wissen, dass das Platzangebot an Schulen ohnehin schon knapp ist. All unser Wissen haben wir als umfangreiches Handbuch auf unserer Homepage bereitgestellt: www.letsmint.de/reparieren. Wir haben auch ein eigenes Sicherheitskonzept mit dem Gemeindeunfallversicherungsverband für Schulen aus Nordrhein-Westfalen entwickelt, schließlich arbeiten wir mit Jugendlichen – und manchmal unter Strom! Dieses Sicherheitskonzept gilt bundesweit, es kann also übernommen werden. Wir stellen auch Vordrucke für die Abgabe der Altgeräte sowie Einkaufs- und Inventurlisten bereit. Wer eine Reparierwerkstatt einrichten möchte, kann sich jederzeit gern an uns wenden.“
„Durch die Kooperation mit Let’s MINT haben wir für unsere Schüler:innen einen weiteren Baustein zur individuellen Förderung hinzugefügt. Wir verstehen uns als eine Schule der Zukunft, die durch das Öffnen nach außen und durch das Zusammenwirken verschiedener Expertisen ihren Schüler:innen hilft, ihre Potenziale zu entfalten und sich den gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen.“
Eine Schulleiterin
Weitere Informationen zu den Let’s MINT Reparierwerkstätten an Schulen sind in unserer Broschüre ab Seite 12 zu finden und auf der Webseite der MINT-Region:
MINT-Labortage an der Hochschule Fulda
An der Hochschule Fulda und mittlerweile auch bei zwölf Kooperationspartner:innen finden seit 2016 zweimal jährlich die MINT-Labortage statt, an denen ganze Schulklassen der Jahrgangsstufen 1 bis 10 teilnehmen. Angeleitet und unterrichtet werden die Schüler:innen, die aus allen Schulformen kommen, von Laboringenieur:innen, Studierenden und auch Professor:innen der Hochschule Fulda und Mitarbeiter:innen der Kooperationspartner:innen. Themen der Workshops sind z. B. „IT-Sicherheit – Alltägliche Angriffe im Internet“, „Experimente für kleine Forscher“ oder „Wir machen unseren eigenen Trickfilm“. Finanziert werden die MINT-Labortage seit 2021 zu einem großen Teil von der Hochschule Fulda, die Kooperationspartner:innen tragen ihre Kosten aus eigenen Mitteln. Bis Ende 2020 gab es zudem eine Teilförderung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
„Unser Programm mit vielen großartigen Workshops, in Verbindung mit gezielten Presseberichten, hat unsere Bekanntheit schnell beflügelt.“
Netzwerkkoordinatorin Sandra Blum
Tipps für Nachmacher:innen:
- klein anfangen: Die MINT-Labortage haben 2016 mit 20 Workshops pro Durchlauf und ohne Kooperationspartner begonnen. Heute sind es 75 Workshops von 13 Kooperationspartnern.
- Stolpersteine gibt es immer. Bei den MINT-Labortagen waren die Kolleg:innen an der Hochschule zunächst einmal skeptisch: Würden sich überhaupt Dozierende finden, die in den Semesterferien bereit sind, die Schulklassen zu unterrichten? Und würden genügend Schulklassen mitmachen? In so einem Moment kommt es auf den persönlichen Einsatz der Netzwerkkoordinierenden an: zum Telefonhörer greifen und die Probleme oder Zweifel mit einem Gespräch aus der Welt räumen.
- immer überlegen: Wen könnte man noch fragen, wer kennt wen? Vielleicht gibt es lose Kontakte zu anderen Einrichtungen, die nur auf einen Anruf warten.
- Partner:innen suchen, die genau das haben, was einem selbst fehlt. Wenn man keine Gelder hat, dann gibt es vielleicht jemanden, der Budget hat, aber kein Personal oder wenig Kontakt zu Schulen etc.
- Dasselbe gilt für Stärken. Einmal definieren: Welche Stärken bringt jede:r mit, damit man sich zusammentun kann?
- „Und am Ende des Tages hängt der Erfolg oft davon ab, ob man für das Thema brennt“, sagt Sandra Blum.
„Wir haben unser Angebot in diesem Jahr erstmals auf Grundschüler:innen ausgerichtet und waren erstaunt, was die Kinder aus der 3. und 4. Klasse bereits alles wussten und wie aktiv sie mitgemacht haben.“
Eine Workshopleiterin
Weitere Informationen zu den MINT-Labortagen sind in unserer Broschüre ab Seite 16 zu finden und auf der Webseite der MINT-Region:
Projekt „Coding Kids“ der MINT-Region Main-Tauber e. V.
Seit 2017 gibt es in der Region Südliches Taubertal die außerschulische Bildungsinitiative MINThoch4. Als Projektpartner:innen fungieren die Jugendtechnikschule Taubertal, verschiedene Kitas, Schulen, Hochschulen, Unternehmen und Kommunen sowie Stiftungen. Im Sommer 2023 gründete sich daraus der eingetragene Verein MINT-Region Main-Tauber. Das aktuelle Projekt, für das die MINT-Region ausgezeichnet wurde, heißt „Coding Kids. Einstieg in die Welt der Programmierung“. Es möchte Schüler:innen der 1. Klasse mithilfe von BeeBots ein Bewusstsein für Programmierung und digitales Denken vermitteln. Finanziert wird das Projekt von Unternehmen und Kommunen.
„Der MINT-table ist einer unserer Geling-Garanten.“
Netzwerkkoordinatorin Iris Lange-Schmalz
Mit ansteckender Begeisterung zu neuen Kooperationen:
„Was ich in meiner Tätigkeit als Netzwerkkoordinatorin gelernt habe ist, dass es für das Gelingen von MINTKooperationen eine große Bereitschaft zum Zuhören braucht. Nur so können wir den Bedarf in Erfahrung bringen. Aus der Fülle an Informationen entwickle ich dann ein stringentes Konzept, um diesen Bedarf abzudecken. Dabei ist es mir wichtig, dass ich niemals Einzelkämpferin sein kann. Ich denke stets die unterschiedlichen Kompetenzbereiche mit, denn ich sehe
mich als ein kleines Puzzleteil von Kompetenzen: Ich bin weder Pädagogin noch Naturwissenschaftlerin oder ITlerin. Deshalb würde ich mir nie anmaßen, jemandem zu sagen, wie ein didaktisches Konzept aufgebaut sein muss. Dafür brauche ich andere Menschen mit ihren Kompetenzbereichen – und die bringe ich in einem Team zusammen. Gerade bei MINTProjekten hilft es jeden Tag aufs Neue, Komplexitätsreduktion mitzudenken. So bereitet man Menschen, die noch keine Berührungspunkte hatten, einen leichteren Einstieg. Und letztendlich braucht es einen langen Atem, um das Thema MINT mit Begeisterung zu leben. Nur so kann ich auch andere mit meiner Begeisterung anstecken.“
„Unser Unterricht hier an der Grundschule wird experimenteller, vor allem im MINT-Bereich. Wir können auch mehr Leitsätze, wie z .B. von Maria Montessori ,Hilf es mir selbst zu tun!‘ einsetzen und Kinder erleben Vorgänge und Zusammenhänge selbst, was ihnen ein verständlicheres Lernen ermöglicht und ihnen länger in Erinnerung bleibt.“
Eine Schulleitung
Weitere Informationen zu dem Projekt „Coding Kids“ sind in unserer Broschüre ab Seite 20 zu finden und auf der Webseite der MINT-Region:
Das Unternehmerforum des Schülerforschungszentrums Prümer Land
In der MINT-Region Eifel gibt es seit November 2022 ein Projekt, das Schüler:innen direkt mit Unternehmen zusammenbringt: das „SFZ Unternehmerforum – Deine MINT-Zukunft in der Region“. Netzwerkkoordinatorin Michaela Ostermann unterstützt den Peer-to-Peer-Ansatz und ließ ein Team von jungen Erwachsenen am Schülerforschungszentrum Prümer Land das Konzept für dieses individuelle und praxisnahe Berufsinformationsformat erstellen. Heute haben acht Institutionen wie (Technik-)Unternehmen, Handwerksbetriebe sowie die Hochschule Trier diese Möglichkeit genutzt und ihre Beschäftigungsmöglichkeiten vorgestellt. Träger des SFZ Prümer Land ist der gemeinnützige Verein Naturpark Nordeifel e. V., der sich auch um die Finanzierung kümmert. Die finanziellen Mittel kommen aus Unternehmensspenden, aus Stiftungen und durch Förderanträge.
„Die unterschiedlichen Kompetenzen aller Teammitglieder machen den Erfolg aus.“
Netzwerkkoordinatorin Michaela Ostermann
Wie gute Kommunikation die Kooperation stärkt:
Anne Derks, Geschäftsführerin des Naturparks Nordeifel, erzählt: „Das Gebäude, in dem das Schülerforschungszentrum untergebracht ist, gehört der Stadt Prüm. Die Verbandsgemeinde Prüm ist auch mit im Boot, dazu mehrere Stiftungen und Clubs wie etwa der Rotary Club oder der Lions Club. Auch Hochschulen und Unternehmen zählen wir zu unserem Netzwerk. Auf der einen Seite ist es natürlich unkomplizierter. wenn es nur eine:n einzige:n Geldgeber:in oder eine einzige Institution gibt, die das Projekt voranbringt. Auf der anderen Seite sind die unzähligen Geldgeber:innen und verschiedenen Unterstützer:innen unsere Stärke, denn dadurch identifizieren sich viele mit uns, fühlen sich zuständig und begleiten uns nachhaltig. Dafür mussten wir überall Anträge stellen und für uns werben. Der Lohn für diesen Aufwand ist: Wir werden von der ganzen Region mitgedacht. Offizieller Träger des Schülerforschungszentrums ist der Naturpark Nordeifel – aber eigentlich werden wir auf ganz vielen Schultern getragen. Gelingende Netzwerkkoordination hängt für mich stark mit guter Kommunikation zusammen. Wir sagen den Unternehmen offen und ehrlich, dass nicht Hunderte von Schüler:innen zur Berufsberatung kommen werden – es sind deutlich weniger, bisher etwa 20 im Schnitt. Dafür haben die einzelnen Gespräche mehr Tiefe und Qualität, weil ausschließlich interessierte Jugendliche kommen; ihre Eltern bringen sie teilweise mit. Wir kommunizieren gegenüber den Unternehmen und Hochschulen auch, dass sie zusätzlich selbst werben müssen. Wenn sie das tun, hat das Unternehmerforum deutlich mehr Zulauf.“
„Mit diesem Konzept wird die bestehende gute Kooperation mit regionalen ,MINT-Firmen‘ nochmals vertieft. Es zeigt, MINT-Themen haben einen unmittelbaren Bezug zu regionalen erfolgreichen MINT-Unternehmen. Sie helfen jungen MINT-Fans auch eine regionale gute Berufsperspektive zu identifizieren.“
Ein Bürgermeister
Weitere Informationen zu dem Unternehmerforum des Schülerforschungszentrums Prümer Land sind in unserer Broschüre ab Seite 24 zu finden und auf der Webseite der MINT-Region:
Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche
Das Netzwerk GenaU (Gemeinsam für naturwissenschaftlichtechnischen Unterricht) aus der Region Berlin und Brandenburg hat sich mit zehn Schülerlaboren an dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte die Angebote, die in den Schülerlaboren im Netzwerk GenaU und auch an Grund- und weiterführenden Schulen stattfanden, mit fast 400.000 Euro. Ziel war es, Schüler:innen, die durch die Maßnahmen gegen die Coronapandemie besonders stark belastet waren, Spaß an MINT-Themen zu vermitteln, weshalb viel experimentell gearbeitet wurde. Die Angebote erreichten im Förderzeitraum von November 2021 bis Dezember 2022 über 850 Schüler:innen.
„Ein verlässliches Netzwerk kann innerhalb von kurzer Zeit sehr viel anschieben.“
Netzwerkkoordinatorin Silke Vorst
Wie Netzwerkkoordinator:innen und Lehrkräfte zusammenkommen
„Ansprechpartner:innen bei Schulen müssen nicht immer die Schulleitungen sein, man muss gar nicht immer so hoch ansetzen. Meiner Erfahrung nach können auch Fachlehrkräfte oder Fachmultiplikator:innen den Zugang in eine Schule eröffnen. Über sie geht es dann weiter. Der persönliche Kontakt ist entscheidend. Ein guter Anfang ist es, an Lehrkräftefortbildungen teilzunehmen oder selbst welche anzubieten. Diese brauchen nicht zwingend einen MINTBezug. Am Anfang muss man noch selbst recherchieren, wann wo in der Region Fortbildungen stattfinden, sich dann bei den Veranstalter:innen melden und fragen, ob man einen Stand bekommen kann. Da kann ich den Mitgliedern und Partner:innen viel Arbeit abnehmen. Wir bieten bei unserem eigenen gemeinsamen Lehrerkongress alle zwei Jahre immer einen sogenannten Markt der Möglichkeiten an, wo wir allen Mitgliedern und Partner:innen, aber auch anderen kooperierenden Initiativen die Möglichkeit geben, sich vorzustellen. So entsteht ein reger Austausch.
Im Rahmen der Fortbildungen bieten die Mitglieder und Partner:innen Workshops für Lehrkräfte an. Darin stellen sie ihre Inhalte vor. Gut funktioniert das, indem sie für Lehrkräfte und Schüler:innen dieselben Inhalte bespielen. So bekommen die Lehrkräfte einen guten Eindruck davon, was wir in den Schülerlaboren anbieten und wie der didaktische Ansatz der jeweiligen Mitglieder und Partner ist. Ich biete – oftmals gemeinsam mit einzelnen Mitgliedern und Partnern – spezielle Fachseminarveranstaltungen für Referendar:innen an. Hier bespreche ich beispielsweise die pädagogischen und psychologischen Aspekte des Experimentierens, wie ein Forschungsprozess aussieht und was MINT-Aktivitäten im Allgemeinen und Schülerlabore im Speziellen sind. So komme ich dann auf unser Netzwerk und die Mitgliedslabore und Partner:innen zu sprechen. Mittlerweile werden wir von den Organisierenden von Lehrkräftefortbildungen angefragt, ob wir mit einem Stand kommen oder einen Workshop anbieten können. Das ist das Tolle am Netzwerk: Man muss sich immer gut kümmern und kann dann früher oder später die Früchte der stetigen Vernetzung ernten.“
„Ziel des Projekts war es, dass das Selbstwertgefühl und die Lernmotivation der Kinder wächst. Das ist gelungen: Eine Schülerin, die zuhause viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, leitete die Kinder ihrer vierten Klasse beim Durchführen kleiner Experimente in der Pause und im Freizeitbereich an. Ein anderes begabtes, aber sehr introvertiertes Mädchen kann nun viel besser mit den anderen Kindern der Klasse zusammenarbeiten.“
Eine Lehrerin
Weitere Informationen zu dem Projekt „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ sind in unserer Broschüre ab Seite 24 zu finden und auf der Webseite der MINT-Region:
Links zu den einzelnen Projekten
Die eingereichten Bewerbungen machen eines ganz deutlich: In allen 22 Regionen arbeiten die Netzwerkkoordinator:innen mit großem Engagement daran, Kinder und Jugendliche gemeinsam mit Schule für MINT zu begeistern.
Jedes Projekt hat seine Stärken in unterschiedlichen Bereichen. Und diese Stärken möchten wir sichtbar machen. Die folgenden Handlungsempfehlungen für Netzwerkkoordinator:innen vereinen deshalb Gelingensfaktoren aus allen 22 Einreichungen, die Kooperationen erfolgreich und wirksam umsetzen. Gespickt mit Beispielen sollen diese Empfehlungen dazu anregen, gute Impulse für die eigene Projekt- und Konzeptionsarbeit zu erhalten – selbstverständlich immer an die eigenen regionalen Begebenheiten angepasst.
Initiierung
- Höre aktiv zu, was die Akteur:innen in deinem Umfeld umtreibt
- Suche Verbündete
- Greife bestehendes Engagement auf, um es zu bündeln und zu unterstützen
Konzeptentwicklung
- Schaffe gemeinsame Zielsetzungen und gemeinsames Verständnis
- Fange klein an und werde größer
- Entwickle aus Sicht aller Kooperationspartner:innen
Realisierung
- Verankere das Projekt nachhaltig
- Denke Qualität und Wirkung immer mit
- Schaffe Anschlussangebote
Auch ungewöhnliche Wege gehen
- Entdecke Neues
- Nutze die Expertise deiner Zielgruppe
- Tue Gutes und rede darüber
Die passenden Beispiele in unserer Broschüre (ab Seite 34) machen deutlich: Es gibt unterschiedlichste Möglichkeiten und Schritte, die man auf dem Weg zu einer erfolgreichen Kooperation mit Schule gehen kann. Wir hoffen, die identifizierten Ansätze finden reichlich Nachahmer:innen auch in anderen Regionen. Treten Sie gern in den Austausch.
Dass Schule eine wichtige Akteurin ist, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche fit für die Zukunft zu machen, ist unstrittig. Doch weshalb ist es eigentlich so sinnvoll, dass Schule sich gegenüber außerschulischen MINT-Akteur:innen öffnet? Dass stärker Hand in Hand gearbeitet wird? Und wie kann das funktionieren?
Den Kommentar von Volker Tschiedel, die sieben Erkenntnisse von Prof. Dr. Gabriele Weigand sowie das Interview mit Micha Pallesche sind in unserer Broschüre ab Seite 5 zu finden.
„MINT-Förderung muss jemand zu ihrer oder seiner Sache machen, sonst funktioniert sie nicht. Für mich hat die Arbeit in der Jury erneut bestätigt, wie wichtig engagierte Kümmerer sind, welch gigantische Maßnahmen entstehen können, wenn da Koordinator:innen mit viel Engagement und Herzblut die Dinge in der Region vorantreiben! Die prämierten Projekte bestätigen: Ohne diese Vorreiter:innen geht es nicht.“
Volker Tschiedel
Leiter des Referates Grundsatzfragen und Lehrpläne des naturwissenschaftlichen und technischen Unterrichts im Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz
„Eigentlich müsste jede Schule die Offenheit und den Mut haben, solche Netzwerke wie etwa die MINT-Regionen einzubinden. Denn es können sich enorme Synergien ergeben, wenn man langfristige Kooperationen unterhält: Sie bereichern den Unterricht, bieten neue Lern- und Erfahrungsgelegenheiten und sparen schulische Ressourcen.“
Prof. Dr. Gabriele Weigand
Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Leiterin des BMBF-geförderten Forschungsverbunds „Leistung macht Schule“ (LemaS) am Institut für Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe
„Wenn wir uns fragen, wie wir unsere Kinder auf eine sich rasant verändernde Welt vorbereiten, dann spielt diese Öffnung [der Schulen] für mich eine elementare Rolle. … Trotzdem bin ich der Meinung, dass es sich Schule heute nicht mehr leisten kann, ein geschlossenes System zu bleiben. Weil wir die Schüler:innen sonst nicht bestens vorbereitet in die Welt entlassen.“
Micha Pallesche
Rektor an der Ernst-Reuter-Gemeinschaftsschule in Karlsruhe
Publikation zur Ausschreibung 2023: Kooperation!
Eure Ansprechpartnerinnen
Teresa Moll
MINT-Regionen